Funktionen der Ältesten – besondere Dienste der Führung
(gekürzte Beschreibung)
In Epheser 4,11-16 wird die „Setzung“, das heißt die Berufung und Bestätigung in und im Gemeindedienst(e/en) beschrieben. 5 unterschiedliche Aufgabenbereiche sind zu erkennen und zu klären:
a) Der Dienst der Apostel
Apostel haben Gemeindegründungs, Leitungs, Aufsichts und Ordnungsaufgaben. Sie haben ihre Autorität nicht durch ihr Amt oder durch Mehrheitsbeschluss einer Gemeindeversammlung, sondern durch ihre geistliche Qualifikation. Sie sind von Jesus Christus durch persönliche Offenbarung, Weissagung oder Prophetie berufen, und haben einen überörtlichen, übergemeindlichen und überkonfessionellen Führungsauftrag für die Gesamtgemeinde Jesu Christi. Sie sind nicht an einzelne Gemeinden gebunden, sondern sehen auf das Ganze und den Zusammenhalt des ganzen Leibes Christi. Sie setzen Älteste ein und haben eine besondere Leidensfähigkeit (Apg.14,3). Apostel, wie aus der Gründerzeit (siehe Apostelgeschichte) finden sich in der Geschichte der Gemeinde Jesu Christi nicht mehr. Apostolische Vollmacht ist aber jeder örtlichen Christusgemeinde von Christus durch den heiligen Geist gegeben. Älteste sollen in apostolischer Vollmacht handeln.
b) Der Dienst der Propheten
Propheten haben die Aufgabe der Gemeindeauferbauung und der geist1ichen Zurüstung und Ausrichtung der Gemeinde und ihrer Glieder. Sie schauen Geheimnisse Gottes, haben Einsichten in göttliche Gedanken, Pläne und Absichten. Sie haben unmittelbare Offenbarungen über Menschen, Zeiten und Weltsituationen. Sie erkennen Zusammenhänge, Ursachen und Auswirkungen von Geschehnissen und Verhaltensweisen. Sie treffen mit ihrem geoffenbarten, inspirierten Wort, und durch das vom heiligen Geist ausgelegte Bibelwort das Gewissen der Menschen. Propheten sind nur durch andere schriftkundige Propheten prüfbar.
c) Der Dienst der Evangelisten
Evangelisten sind Älteste mit Übergemeindlichen Diensten mit der Aufgabe der Evangeliumsverkündigung, damit Menschen an Jesus Christus gläubig werden (2.Tim.4,5). Im evangelistischen Dienst machen diese Ältesten Christus und sein Erlösungswerk groß. Sie haben die Fähigkeit (Gabe), von jedermann verstanden zu werden. Mit ihrem Auftrag sind in unterschiedlicher Zuordnung Gaben der Prophetie und Weissagung, der Lehre und der Seelsorge verbunden.
d) Der Dienst der Hirten
Hirten sind Seelsorger und haben am Leib Christi, an der Gemeinde, eine Schlüsselfunktion. Sie haben einen Zugang zu den Herzen der Menschen. Sie leiten, locken, versorgen, trösten und ermutigen; sie gehen „der Herde“ voran, ermahnen, drohen und strafen; sie zeigen die Konsequenzen eines sündigen Verhaltens und Tuns auf. Mit den Gaben der Weisheit, der Erkenntnis, der Barmherzigkeit und des Helfens werden Seelsorger und Hirten zu Parakleten, d.h. zu Tröstern und Anwälten. Zu ihrem Dienst gehört Zuhören und Verschwiegenheit, Erdulden und Mitleiden, aber auch Furchtlosigkeit vor ungeistlichen Reaktionen der ihnen Anvertrauten.
e) Der Dienst der Lehrer
Älteste, die Lehrer sind haben die Aufgabe der biblischen, theologischen und geistlichen Lehre; sie sind damit Vermittler von Bibelwissen und Übermittler des Willens Gottes. Damit die Gemeinde rein erhalten wird und mündig und fähig zum geistlichen Dienst, sind die Lehrer verantwortlich für das Wachstum des Glaubens durch richtige biblischgeistliche Ernährung der Gemeindeglieder. So können gleichzeitig Irrlehrer und Irrlehren erkannt und abgewehrt werden. Die Zusammensetzung der Gemeinde nach Generationen und Bildungsschichten erfordert unterschiedliche Lehrgaben, Lehrziele, Lehrstufen und Lehrgänge.
Fazit
Dass die geistliche Zurüstung der Gemeinde nur durch gute Zusammenarbeit aller Ältesten mit ihren unterschiedlichen Diensten gewährleistet ist, liegt auf der Hand. Alle ergänzen und unterstützen einander. Jegliche Gegnerschaft ist Schuld, und darum Mitschuld am geistlichen Niedergang und Tod der Gemeinde und ihrer Glieder.
von Willi Bergemann